Rückblick Offener Garten 2015
18. Mai 2015
Liebe Gartenbesucher,
schön, daß Sie am vergangenen Wochenende bei uns waren. Zweihundert Menschen, die keine unschönen Spuren hinterlassen, sind für uns beeindruckend. Vielen Dank für Ihren Besuch! Danke auch allen, die uns an diesem Wochenende geholfen haben.
Immer wieder werde ich gefragt, ob ich die ganze Arbeit im Garten allein mache. Mein Mann und unsere Söhne helfen mir, aber Ihnen kann ich es ja ruhig sagen, ich bin auch ohne Frauenquote die Chefin eines größeren Unternehmens. Mein umfangreiches Team arbeitet meistens gern bei mir, weil ich versuche die Arbeitsbedingungen den Wünschen der einzelnen Mitarbeiter möglichst gut anzupassen.
In der Abteilung für Bodenbearbeitung zum Beispiel haben vor allem Mikroorganismen und Regenwürmer die Aufgabe, den Boden zu lockern und mit Humus zu versorgen. Sie haben keine hohen Ansprüche, aber natürlich wollen sie auch nicht hungern. Mit welken Blättern, Gemüseabfällen und vor allem einer guten Schicht Herbstlaub sind sie schon zufrieden. Letzteres ermöglicht ihnen auch, ihrer Tätigkeit im Warmen nachzugehen, was sie sehr anspornt. Ich muß das Laub ja ohnehin zusammenharken. Im Frühjahr ist dann das meiste schon verarbeitet.
Sehr wichtig für einen Garten ist die Abteilung Schneckenbekämpfung. Viele Besucher haben danach gefragt. Dort sind vor allen Dingen Igel und Amseln beschäftigt. Fleißig sind sie ja. Aber hier wäre eine bessere Schulung manchmal wünschenswert. Es gibt da welche, die können Schnecken und Erdbeeren ‚Mieze Schindler‘ nicht so ganz genau unterscheiden. Die IGeL-Gewerkschaft hat sich geeignete Werkswohnungen erbeten. Bei den Amseln gehen die Verhandlungen mehr um Winterfutter, Hagebuttensträucher und genügend Laub unter Sträuchern und Bäumen. Die Amsel lebt ja nicht von der Schnecke (und Schneckeneiern) allein. Dem Wunsch nach Fernhaltung von Katzen konnte ich leider nicht entsprechen.
Für andere tierische Schädlinge habe ich verschiedene Spezialabteilungen. Deren Teamarbeit ist musterhaft. Die Bekämpfung der Blattläuse zum Beispiel ist eine der Aufgaben vieler Singvögel. Aber auch der Nachwuchs von Marienkäfern, Schwebfliegen oder Florfliegen zeigt beim honorierten Praktikum viel Eifer bei der Beseitigung der Blattläuse. Wirklich erstaunlich, was diese jungen Leute leisten können. Für die hervorragende Erziehung der Schwebfliegenlarven danke ich deren Eltern mit Blumen. Ich weiß, sie lieben Doldenblüten.
Sie sehen, soviel Arbeit im Garten muß ich gar nicht selber machen. Aber ein gutes Management ist ja nicht nicht ganz ohne und setzt auch ein paar Kenntnisse über die Betriebsabläufe voraus.
Wenn es richtig läuft, macht die Arbeit allen Spaß – und mir am meisten.
Hätten Sie das nicht auch gern? Besuchen sie uns gern jederzeit (nach Anmeldung) wieder.
Alles Gute für Sie und Ihre (Garten-)Arbeit
wünscht Ihnen Mugi.