Nicht nur neue Blumenzwiebeln
25. September 2015
Liebe Gartenbesucher,
ich freue mich. Der Garten ist wieder grün.
Der Extremsommer hat mit Hitze und Trockenheit am Ende manchen Pflanzen doch den Garaus gemacht. Aber viele haben es überstanden und zeigen jetzt ihren ungebrochenen Lebenswillen.
Ich stecke Blumenzwiebeln in die Erde, damit es im nächsten Frühjahr noch bunter blüht. Viele Zwiebeln stammen aus Regionen, wo sie im Sommer auch vollkommen trocken in der Erde liegen. Sie fühlen sich in meinem Garten wohl.
Besonders gern mag ich Wildtulpen. Ich lese, dass eine der Arten in der Nähe von Kabul vorkommt. Ob die afghanischen Flüchtlingsfrauen, denen ich seit ein paar Wochen helfe, etwas Deutsch zu lernen, sie aus ihrer Heimat auch kennen?
Andere Tulpen stammen aus dem Iran, dem Irak, aus Zentalasien. In Persien werden Tulpen seit über 1000 Jahren kultiviert.
Was mag alles in den Kaukasustälern in Tschetschenien blühen?
Tulpen sind ganz selbstverständlich seit Jahrhunderten in unseren Gärten. Allium, Blumenlauch, der meist auch aus diesen Regionen stammt, hat sich erst in den letzten Jahrzehnten hier etabliert. Jetzt gibt es die Zwiebeln in jedem Supermarkt.
In unseren Gärten würde etwas fehlen ohne Pflanzen aus aller Welt. Wie vielfältig könnte unser Leben durch Menschen bereichert werden, die jetzt als Flüchtlinge zu uns kommen?